Kampfmaschine Kia – der e-Niro im Test

Mit dem Jahr 2020 hat Kia seinem Elektro-Niro ein Facelift und neue technische Finessen verpasst. Wir haben die aktuelle Version des Crossovers auf Herz und Nieren getestet. Ein kleines Fazit vorweg: Man bekommt viel für sein Geld.
Datum:
17.08.2020Autor:
Fabian FaehrmannLesezeit:
7 minMan möchte es beim ersten Mal hören eigentlich nicht so wirklich glauben: Aber auch ein Kia im B-SUV-Format kann zum Rasen verführen. Wir haben das selbst beim 2020er Modell des Kia e-Niro erlebt. In der Topversion erhält man das Auto mit 150 kW (204 PS) und 395 direkt anliegenden Newtonmetern. Und mit der zugehörigen Batterie mit 64 kWh Kapazität kommt man sogar richtig weit.
Blick nach innen
Schauen wir uns zunächst das Innenleben des Niro an, den es übrigens auch wahlweise als Hybrid und Plug-in-Hybrid gibt. Wir stellen fest: So kompromisslos auf Platz ausgelegt wie der 18 Zentimeter kürzere, aber eben als reine Stromerversion angebotene E-Soul ist der Konkurrent zum BMW i3 oder Tesla Model 3 nicht. Trotzdem überzeugen die Platzverhältnisse (451 bis 1.405 Liter Kofferraumvolumen) im 4,37-Meter-Kia, auch wenn es leider wenig echte Staufächer gibt. Im Winter spielt dann die richtige Platzwahl eine entscheidende Rolle. Die 64-kWh-Version ab der Ausstattungslinie „Vision“ heizt nämlich unter anderem mit einer Wärmepumpe, die die Luft im Auto punktuell verteilt. Vorteil: Der Kia nutzt die Abwärme verschiedener Komponenten und spart somit Energie, die wieder für die Reichweite benutzt werden kann.
Viel los auf dem Armaturenbrett
Unser nächster Blick gilt dem Armaturenbrett. Dieses ist von Schaltern und Knöpfen regelrecht bevölkert. Wobei wir finden, dass die Anordnung nicht immer so sinnvoll ist. Ein Beispiel: Der immer wieder gebrauchte - und flott reagierende - ACC wird beispielsweise mit einem nur sehr kleinen Piktogramm gewürdigt. Bleiben wir gleich beim Abstandstempomaten. Dass dieser ordentlich arbeitet, wird deutlich, wenn mal kein Vordermann die Autobahnfahrt einbremst und man plötzlich fast an der Abfahrt vorbeisurrt. Sehr angenehm. Das hält so lange an, bis wir dann doch irgendwann die Geschwindigkeit verlangsamen müssen. Die Bremsen verdienen sich dabei den Suffix: digital. Es gibt scheinbar nur zwei Zustände: bremsen oder nicht bremsen - mit entsprechend hohem Mitnick-Faktor.