LNG-Lkw - Wie ist die Lage und lohnt sich der Einstieg?

Der Weg hin zu einem komplett CO2-freien Transportwesen ist noch sehr lang. LNG (Flüssigerdgas, Liquified Natural Gas) gilt als mögliche Überbrückung, bis es irgendwann vielleicht rein elektrische Lkw und Transporter mit guter Reichweite und zu einem ordentlichen Preis gibt. Wie ist der aktuelle Stand beim Thema LNG? Netzwerk A hat alle Infos gesammelt – von Lkw-Modellen auf dem Markt, über Kostenrechnungen, bis hin zum Tankstellennetz.
Datum:
24.07.2020Autor:
Fabian FaehrmannLesezeit:
10 minStichwort: Modelle
Im Moment bieten nur drei von sieben Herstellern LNG-Lkw an. Iveco, Scania und Volvo. Die Fahrzeuge haben allesamt eine Reichweite von über 1000 Kilometern und wurden von der VerkehrsRundschau* getestet. Hier gibt es die Ergebnisse:
- Test Iveco Stralis NP 400 (975.9 KB, PDF)
- Test Iveco Stralis NP 460 (1.6 MB, PDF)
- Test Scania G 410 LNG (1.1 MB, PDF)
- Test Volvo FH 420_460 (1.8 MB, PDF)
Ab wann lohnt es sich?
Die wohl wichtigste Frage für alle Fuhrunternehmer ist: Ab wann ist der Einsatz eines LNG-Lkw wirtschaftlich? Der TÜV Rheinland hat eine TCO-Studie zu diesem Thema verfasst, die Sie hier einsehen können. Außerdem finden Sie eine Kostenrechnung der VerkehrsRundschau, die ebenfalls ein interessantes Ergebnis bringt.
- TCO-Studie: Antriebskonzepte für den Fernlastverkehr in Deutschland (635.2 KB, PDF)
- Kostenrechnung_LNG_Diesel (116.6 KB, OCTET-STRE)
Wo tanken?
Die Anschaffung eines Lkw mit Erdgasantrieb ist nur die halbe Miete. Im Moment gibt es nur eine handvoll Tankstellen in Deutschland. Hier gibt es eine Karte mit allen aktiven Stationen und solchen, die in Planung bzw. im Bau sind.
- Karte: LNG-Tankstellen in Deutschland (84.6 KB, PDF)
Gas ist nicht gleich Gas
Neben LNG gibt es auch noch die Möglichkeit Lkw mit CNG (Compressed Natural Gas)-Antrieb zu erwerben. Nachteil: weniger Reichweite im Tank. Vorteil: Mittlerweile gibt es Hersteller, wie beispielsweise Verbio, die den Kraftstoff auf Bio-Basis herstellen können. Verbio nutzt dafür Strohballen, die bei der sogenannten Fermentation Gas bilden. Die Reste können als Dünger verwendet werden, das gewonnene Gas wird aufbereitet und dann als Bio-Variante auf den Markt gebracht. Der Hersteller geht bei seinem Bio-CNG von einer CO2-Reduktion von bis zu 90 Prozent aus.

*Die VerkehrsRundschau gehört wie netzwerk A zur Springer Fachmedien München GmbH